Montag, 1. November 2010

SdK fordert transparente und werterhaltende Durchführung der Liquidation des DEGI Europa

Plattform für betroffene Anleger eingerichtet

Mit der am 22. Oktober 2010 gemeldeten Ankündigung der Aberdeen Asset Management AG Deutschland steht nun nach dem KanAm US-Grundinvest die Auflösung des zweiten offenen Immobilienfonds, des DEGI Europa, auf der Agenda. Waren es bisher vor allem vorübergehende liquiditätsbedingte Fondsschließungen unter denen Anleger zu leiden hatten, so besteht für einige Fonds nunmehr anscheinend keine positive Fortführungsprognose mehr. Die Krise dieser Anlageklasse spitzt sich weiter zu. Die SdK nimmt dies zum Anlass, die Installation transparenter und am Anlegerschutz orientierter Verfahrensregeln für derartige Situationen zu fordern und konkret durchzusetzen.

Es kann nicht allein Sache der Geschäftsführung eines offenen Immobilienfonds sein - wie jetzt im Falle DEGI Europa postuliert -, die Belange des Anlegerschutzes sicherzustellen. Dies sollten vielmehr professionelle Anlegerschützer übernehmen. Die SdK wird zunächst für die betroffenen Anleger eine Plattform zur Verfügung stellen und fordert diese auf, sich für ihren kostenlosen Newsletter einzutragen (Eine E-Mail an info@sdk.org mit dem Stichwort Degi ist hierfür ausreichend).

Im Weiteren ist folgendes geplant:

Wir werden versuchen, auf folgende Aspekte der Abwicklung Einfluss zu nehmen: wertschonende Durchführung der Immobilienverkäufe, wirkliche Gleichbehandlung aller Anleger, angemessene Höhe der Vorfälligkeitsentschädigungen, Offenlegung und situationsbedingte Absenkung der Verwaltungs- und Veräußerungsgebühren sowie der Nebenkosten, Zugänglichmachung der Bewertungsgutachten und anderes mehr.

Darüber hinaus werden wir uns beim Gesetzgeber für die Einführung eines wirksamen Mitspracherechtes der Anleger in einem derartigen Liquidationsverfahren einsetzen.

Zum Hintergrund:

Dem seit etwa zwei Jahren geschlossenen DEGI Europa gelang es trotzt zwischenzeitlich vorgenommener, umfangreicher Bewertungskorrekturen beim verwalteten Immobilienvermögen (allein minus 23,7% im laufenden Jahr)bisher nur im überschaubaren Rahmen Immobilien zu veräußern und damit gut 30% Liquidität für rückgabewillige Anleger zu generieren. Eine Größenordnung, die nach Aussage des Fondsmanagements für eine "nachhaltige" Wiedereröffnung nicht ausreiche und damit nach Ablauf der gesetzlichen Schließungsfrist quasi zwingend in die nun eingeleitete Liquidation münde. Dies ist aus Sicht der Sicht der Anleger extrem ärgerlich. Um so wichtiger ist, dass wenigstens bei der Abwicklung präzise und transparent gearbeitet wird.

München, 22. Oktober 2010
Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger e.V.

Hinweis: Die SdK selbst und an dieser Pressemeldung beteiligte Personen halten Anteile am DEGI Europa.

Quelle: www.sdk.org

Pressekontakt: Lars Labryga, labryga@sdk.org,
Tel.: 089 - 20 20 846 28

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